Fibromyalgie Cannabis

Medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie

Eine wirksame Behandlung des Fibromyalgiesyndroms stellt die moderne Medizin noch immer vor Herausforderungen. Allerdings kann medizinisches Cannabis eine sinnvolle Ergänzung zu konventionellen Behandlungsoptionen sein und potenziell einige der direkten und verwandten Symptome lindern.

Leiden Sie unter den anhaltenden Schmerzen und vielfältigen Symptomen der Fibromyalgie, bei denen konventionelle medizinische Behandlungen bisher keine ausreichende Linderung erzielen konnten? Für einige Betroffene kann medizinisches Cannabis, im Rahmen eines ärztlich begleiteten Therapieplans, eine ergänzende Option zur Symptomlinderung und zur Verbesserung der Lebensqualität darstellen.

Natürliche Unterstützung: Medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie für mehr Lebensqualität

Die Fibromyalgie, auch Fibromyalgiesyndrom (FMS) genannt, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die Schätzungen zufolge etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung betrifft. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, die Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt jedoch mit dem Alter bei beiden Geschlechtern an.¹ Das FMS hat oft einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität. Neben den charakteristischen, im Körper verbreiteten chronischen Schmerzen leiden viele Betroffene unter Begleitsymptomen wie ausgeprägter Müdigkeit (Fatigue), Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen, was zu mentaler sowie körperlicher Erschöpfung führen kann und die Lebensqualität zusätzlich einschränkt.¹  

Die effektive Behandlung des Fibromyalgiesyndroms bleibt eine Herausforderung. Medizinisches Cannabis kann hierbei, als Teil eines umfassenden Behandlungsplans und unter ärztlicher Aufsicht, eine ergänzende Option zu konventionellen Therapien darstellen, um zur Linderung bestimmter Symptome beizutragen.

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Ganzheitliche Therapie von Fibromyalgie

Die Behandlung von Fibromyalgie erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der medizinisches Cannabis einschließen kann. Dieser Ansatz sollte auf die individuellen Symptome und Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt sein und kann eine Kombination aus pharmakologischer Behandlung, physikalischer Therapie und psychologischer Unterstützung umfassen. Bei Canify Clinics arbeiten wir eng mit spezialisierten Ärzten zusammen, um einen personalisierten Behandlungsplan zu entwickeln, der medizinisches Cannabis integriert, um Ihre Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu ermöglichen, ein aktiveres und erfüllteres Leben zu führen.

Wie medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie unterstützen kann

Medizinisches Cannabis hat sich als potenzielle Option zur Linderung einiger Fibromyalgie-Symptome herausgestellt, besonders bei Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen. Cannabinoide, die aktiven Bestandteile der Cannabis-Pflanze, interagieren mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das an der Regulierung von Schmerz, Stimmung, Schlaf und anderen Funktionen beteiligt ist. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Beeinflussung dieses Systems durch Cannabinoide zur Reduktion der Schmerzwahrnehmung¹,,⁹ und zur Verbesserung der Lebensqualität¹,,⁹ beitragen könnte. Es gibt zudem Hinweise auf potenziell entzündungshemmende Eigenschaften von Cannabinoiden, deren klinische Relevanz bei Fibromyalgie jedoch weiter untersucht wird. Die Auswahl geeigneter Cannabispräparate (Blüten oder Extrakte) sowie die individuelle Dosisfindung müssen stets durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Verständnis von Fibromyalgie FAQ

Was ist Fibromyalgie?
Bei Fibromyalgie treten generalisierte Schmerzen in verschiedenen Körperteilen auf, die nicht direkt durch Verletzungen, Entzündungen oder andere klar definierte Erkrankungen ausgelöst werden. Neben Schmerzen berichten Betroffene häufig von weiteren Begleitsymptomen und -erkrankungen wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Angststörungen oder Depressionen.² Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Erkrankung noch „Fibrositis“ genannt und bezeichnete lokalisierte Schmerzen in Muskeln und Gelenken. Später wurde die Bedeutung des Begriffs auf generalisierte Schmerzen ausgeweitet und die Bezeichnung „Fibromyalgie“ setzte sich durch.¹ Zwar ist die Erkrankung schon lange bekannt, doch noch immer fühlen sich Patienten mit ihrem Leiden häufig allein gelassen. Gesunde Menschen können sich die konstanten Schmerzen oftmals nicht vorstellen, da den Symptomen keine bestimmte Erkrankung, Verletzung oder Entzündung zugrunde liegt. Vielmehr berichten Betroffene, dass sie Schmerzen intensiver wahrnehmen.¹,²
Wie wirkt medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie?
Ein Teil des menschlichen Nervensystems ist auf Cannabinoide spezialisiert: das Endocannabinoid-System. Es spielt eine wichtige Rolle dabei, verschiedene Körperfunktionen wie den Energiehaushalt, den Appetit, die Stimmung und das Schmerzempfinden zu regulieren. Zu diesem System gehören körpereigene Cannabinoide (Endocannabinoide), Enzyme, die am Auf- und Abbau der Cannabinoide beteiligt sind, sowie Rezeptoren (hauptsächlich CB1 und CB2), die eine Reaktion auslösen, wenn Cannabinoide an sie binden. Diese Rezeptoren können auch von Cannabinoiden aus der Cannabis-Pflanze (Phyto-Cannabinoide wie THC und CBD) aktiviert werden.¹
Kann Cannabis bei Fibromyalgie helfen?
Medizinisches Cannabis kann bei einigen Arten chronischer Schmerzen wirksam sein. Auch bei Fibromyalgie deuten Studien auf eine potenzielle positive Wirkung hin. Allerdings ist die gegenwärtige Datenlage zur Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis bei Fibromyalgie noch nicht abschließend geklärt, auch wenn neuere Übersichtsarbeiten die bisherigen Erkenntnisse zusammenfassen und den Bedarf an weiterer Forschung betonen.⁹ Zudem können bisherige Studien oft nicht direkt miteinander verglichen werden, da sich der Studienaufbau (z.B. Dosierung, Art des Cannabisprodukts, Studiendauer) und die Methodik teilweise stark unterscheiden. Für eine bessere Evidenz der Wirksamkeit von Cannabis bei Fibromyalgie sind weitere, qualitativ hochwertige klinische Studien notwendig.
Welche Symptome treten bei Fibromyalgie auf?
Das Hauptsymptom der Fibromyalgie sind chronische Schmerzen, die in vielen Körperteilen, wie Haut, Muskeln und Gelenken, auftreten können. Die Schmerzstärke kann von einem Tag zum nächsten, aber auch während eines Tages variieren. Patienten fällt es deshalb häufig schwer, Aktivitäten zu planen, da sie nie wissen können, wie viel Energie ihnen zur Verfügung steht. Außerdem verursachen die konstanten Schmerzen oftmals weitere Symptome und Erkrankungen, wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Angststörungen oder Depressionen.²
Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?
Üblicherweise wird die Erkrankung zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr diagnostiziert, vereinzelt kann Fibromyalgie aber auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Patienten haben häufig eine jahrelange Odyssee hinter sich, bis die Diagnose Fibromyalgie gestellt wird, oftmals wird die Erkrankung auch gar nicht erkannt. Das liegt daran, dass sich die Symptome von Patient zu Patient sehr stark unterscheiden können und die Krankheit durch Laborwerte oder andere Testverfahren nicht direkt nachgewiesen werden kann. Früher wurden 18 vordefinierte Schmerzpunkte (Tender Points) überprüft, allerdings wird dieses Verfahren heute als weniger zuverlässig eingeschätzt, da die Empfindlichkeit an diesen Schmerzpunkten bei verschiedenen Fibromyalgie-Patienten stark schwanken kann.² Heutzutage werden meist standardisierte Fragebögen eingesetzt, die speziell für das Fibromyalgiesyndrom konzipiert wurden. Um andere Erkrankungen ausschließen zu können, werden darüber hinaus körperliche Untersuchungen und Bluttests durchgeführt.¹,²,³
Was sind die Ursachen von Fibromyalgie?
Die genauen Ursachen des Fibromyalgiesyndroms sind weiterhin ungeklärt. Wissenschaftler vermuten, dass eine Kombination verschiedener Faktoren, wie genetische Prädisposition, Infektionen, Stress oder Traumata (z. B. in Folge von emotionalem und sexuellem Missbrauch), für das Auftreten der Erkrankung eine Rolle spielen könnte. Am verbreitetsten ist heute die Annahme, dass die neuronale Schmerzverarbeitung verändert ist, wodurch das Schmerzempfinden der Patienten gesteigert wird.¹,³
Behandlungsansätze bei Fibromyalgie
Momentan gibt es keine Therapieform, die zu einer Heilung der Fibromyalgie führen könnte. Ziel der Behandlung ist es daher, die Schmerzen zu lindern, begleitende Symptome zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Es gibt sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Therapieoptionen. Häufig bringt eine Kombination aus beiden Ansätzen den größten Behandlungserfolg, was sich durch die Komplexität der Krankheit erklären lässt.³

Cannabis Schmerzen Fibromyalgie

Fibromyalgie: Schmerztherapie & Standardtherapie

Standardschmerzmittel bei chronischen Schmerzen wie Ibuprofen und Paracetamol zeigen bei Fibromyalgie häufig keine ausreichende Wirkung. Auch Opioide stellen aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials und oft begrenzter Wirksamkeit bei dieser Art von Schmerz meist keine dauerhafte Option dar. Stattdessen versuchen Ärzte, die Schmerzwahrnehmung und -weiterleitung mit Medikamenten zu beeinflussen, die ursprünglich zur Behandlung von Depressionen oder Epilepsie entwickelt wurden, wie Amitriptylin, Duloxetin oder Pregabalin. Allerdings ist die Wirkung auch bei diesen Präparaten individuell sehr unterschiedlich und oft nicht zufriedenstellend.³ Ärzte empfehlen daher, verschiedene Behandlungsstrategien anzuwenden.

Die medikamentöse Schmerztherapie bei Fibromyalgie wird häufig durch nicht-medikamentöse Methoden ergänzt. Dazu gehören Bewegungstherapie, kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeitsübungen, Massagen, Akupunktur oder Psychotherapie. Darüber hinaus können sanfte Sportarten wie Yoga, Wandern, Schwimmen oder Radfahren zu einer Besserung der Symptome beitragen.²,³,,

Cannabis Patient werden

Ihr Weg zur ärztlich begleiteten Cannabis-Therapie über Canify Clinics

Canify Clinics bietet Ihnen eine digitale Infrastruktur, um Sie auf dem Weg zu einer möglichen Cannabis-Therapie bei Fibromyalgie zu unterstützen. Über unsere Plattform können Sie Kontakt zu spezialisierten Ärztinnen und Ärzten aufnehmen, die Erfahrung mit der Behandlung mittels medizinischem Cannabis haben, ganz einfach online per Videosprechstunde oder in einer Praxis vor Ort. Diese Ärzte können nach sorgfältiger Prüfung und Diagnosestellung eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Therapie einleiten, falls medizinisches Cannabis für Sie in Frage kommt.

Quellenangaben

  1. Bourke, S. L., Schlag, A. K., O’Sullivan, S. E., Nutt, D. J. & Finn, D. P. Cannabinoids and the endocannabinoid system in fibromyalgia: A review of preclinical and clinical research. Pharmacol Ther240, (2022). IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen).
  2. Gesundheitsinformation.de: Fibromyalgie. (Abgerufen: 03.04.2025)
  3. Khurshid, H. et al. A Systematic Review of Fibromyalgia and Recent Advancements in Treatment: Is Medicinal Cannabis a New Hope? Cureus (2021) doi:10.7759/cureus.17332. Stensson, N. et al. Increased Anandamide and Decreased Pain and Depression after Exercise in Fibromyalgia. Med Sci Sports Exerc52, 1617–1628 (2020).
  4. Carson, J. W., Carson, K. M., Jones, K. D., Lancaster, L. & Mist, S. D. Mindful Yoga Pilot Study Shows Modulation of Abnormal Pain Processing in Fibromyalgia Patients. Int J Yoga Therap26, 93–100 (2016).
  5. van de Donk, T. et al.
  6. An experimental randomized study on the analgesic effects of pharmaceutical-grade cannabis in chronic pain patients with fibromyalgia. Pain160, 860–869 (2019).
  7. Chaves, C., Bittencourt, P. C. T. & Pelegrini, A. Ingestion of a THC-Rich Cannabis Oil in People with Fibromyalgia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial. Pain Med21, 2212–2218 (2020).
  8. Sagy, I., Schleider, L. B. L., Abu-Shakra, M. & Novack, V. Safety and Efficacy of Medical Cannabis in Fibromyalgia. J Clin Med8, (2019).
  9. Habib, G., & Artul, S. Medical Cannabis for the Treatment of Fibromyalgia. J Clin Rheumatol29(2), 93-98 (2023). doi: 10.1097/RHU.0000000000001870.

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